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Öffnet die Türen chinesischer Unis: das X-Visum

Das Studentenvisum für China

Oder: Ein Leitfaden zum X-Visum

Liebe Leserschaft,

der Blogtober von unterwegszeilen hatte etwas Pause, aber nun bin ich zurück im Cyberspace. Heute geht es um die Beantragung eines Studentenvisums für China, das sogenannte X-Visum, und welche Dokumente dafür erforderlich sind.

Vorab der übliche Disclaimer: Die Regeln ändern sich ständig, weshalb im Zweifel eine Nachfrage beim entsprechenden Konsulat nicht schaden wird. Aber die Grundzüge bleiben immer gleich.

 

Formalia

Das X-Visum ist zwingend erforderlich für alle, die in China studieren oder auch nur einen Sprachkurs besuchen möchten. Es klingt manchmal schwer zu beantragen, ist aber mit etwas zeitlichem Vorlauf echt kein allzu großer Akt. (Und ohnehin haben wir Deutschen es bei derlei noch richtig gut.). Mit diesen Tipps wird die Beantragung eures X-Visums ein echtes Kinderspiel.

Das X-Visum kommt in zwei Varianten: X1 für Aufenthalte von über 180 Tagen, X2 für 180 Tage oder weniger. Es ist über das China Visa Center des entsprechenden Konsulats zu beantragen. Jedoch muss dies nicht persönlich geschehen und man kann eine Agentur beauftragen, den Antrag zu übernehmen. Per Post kann man das X-Visum (und auch keine anderen Visa für China) nicht beantragen.

 

Dokumente

Ihr benötigt für die Beantragung eures X-Visums diverse Unterlagen.

 

Pass

Zunächst einmal, irgendwie logisch: euer Reisepass. Er muss noch sechs Monate gültig sein und eine leere Doppelseite für das Chinavisum haben.

 

Passkopie

Zudem muss eine Kopie der Hauptseite des Passes eingereicht werden.

 

Antragsformular

Klingt logisch, geht aber manchmal im sonstigen Zettelgerenne unter. Wichtig ist, dass man wirklich jedes (!) Feld ausgefüllt hat. Bei den zuletzt besuchten Ländern auf keinen Fall Taiwan oder auch China angeben, noch schlimmer wären nur Tibet oder Ostturkestan. Oben rechts auf die erste Seite des Antragsformulars klebt man ein biometrisches Foto vor weißem Hintergrund, das den vorgegebenen Kasten auch ein bisschen überschreiten darf, solange man noch alles lesen kann. Passfotos wird man ohnehin massenweise in China brauchen, deshalb großzügig ein paar ausdrucken und am Anfang immer dabeihaben.

Kopf des Antragsformulars für alle chinesischen Visa, auch das X-Visum

Zulassungsbescheid

Ihr braucht euren Zulassungsbescheid / Admission Notice im Original (!). Versucht irgendwie, entweder das Original zurückzubekommen oder an zwei Ausfertigungen zu kommen, denn man braucht ihn ebenfalls im Original bei der chinesischen Uni. Bislang habe ich das Original immer zurückgekriegt. Falls nein, muss man wohl nach der Ankunft bei der chinesischen Uni irgendwie die entsprechenden Menschen bequatschen, einen neuen Zulassungsbescheid auszustellen, den man dann bei der Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung vorlegen kann. (Oder man hofft, dass für die Aufenthaltsgenehmigung eine Kopie reicht…).

Beispiel für den Zulassungsbescheid

 

JW201/JW202 („Visa Application for Study in China“)

Dann gibt es noch das JW201- bzw. JW202-Formular, das Angaben wie eure Uni, euer Fach usw. enthält und dessen Sinn sich mir (seiner immensen Wichtigkeit zum Trotz) nie so richtig erschloss. Jedenfalls erhaltet ihr es einmal in Weiß und einen Durchschlag in Gelb. Das weiße Dokument ist für die Visumsbeantragung, das gelbe für die Beantragung des Aufenthaltstitels in China. Auf keinen Fall verlieren oder in Deutschland vergessen!

 

Gesundheitszeugnis (für X1)

Wer ein X1-Visum beantragt, benötigt das berühmte Gesundheitszeugnis (Physical Examination Form), wobei sich das auch irgendwie öfters ändert. Das Gesundheitszeugnis ist ein Formular, das vom Hausarzt auszufüllen und (idealerweise rot) zu stempeln ist und das euch Gesundheit bescheinigt. Zum Gesundheitszeugnis gehören auch eine Röntgenaufnahme der Lunge sowie ein negativer AIDS-Test, wofür entsprechende Termine erforderlich sind. Das Gesundheitszeugnis kann sich also etwas hinziehen, ist aber eigentlich gar nicht so kompliziert.

Kopf des Gesundheitszeugnisformulars

Wenn man geschicktes Timing hat, kann man noch alte Unterlagen von der CSC-Stipendiumsbewerbung verwenden. Oder aber man bewirbt sich auf ein X2-Visum, mit dem man in China einreist, und da man für die Aufenthaltsgenehmigung ohnehin ein neues Gesundheitszeugnis braucht, kann man mit diesem das X2- in ein X1-Visum umwandeln. Irgendwie so hat es zumindest bei mir in Nanjing funktioniert (Stand: Anfang 2017)…

 

Und jetzt?

Warten! Für das Visum sollte man 2 Wochen einplanen, plus Zettelbesorgung davor. Am besten fängt man beim Gesundheitszeugnis an, sofern erforderlich, und reicht den Antrag ein, wenn alle Zettel vorliegen. Nach der Beantragung kann es passieren, dass man noch weitere Dokumente vorlegen oder zum Interview antanzen muss – beides sehr selten, aber es passiert wohl tatsächlich.

Ein letzter Tipp noch: Immer alles scannen oder kopieren oder zumindest mit dem Handy abfotografieren. Erstens seid ihr so abgesichert, falls Zettel verschütt gehen, zweitens wollen oft irgendwelche Ämter Zettel sehen, die sich die Kollegen im Amt nebenan schon unter den Nagel gerissen haben. Und: Immer die Nerven bewahren, das wird alles!

 

Liebe Leserschaft, so ergattert man ein X-Visum für China. Welche Erfahrungen habt ihr bei der Beantragung gemacht? Habt ihr noch Tipps auf Lager? Schreibt eine Nachricht oder einen Kommentar!

 

Eure geduldige Charlotte

 

Cover Image von Pixabay

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